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Fußbodenkonstruktionen
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Fußboden - umgangssprachlich der sichtbare Belag eines Raumes. Die Fußbodenkonstruktion umfasst den gesamten Aufbau ab tragender Decke wie Estrich, Beläge (Parkett, Fliesen, Naturstein u.a.) und Industriefußböden.
Der Unterbau (unterhalb des sichtbaren Belags) des Fußbodens besteht im Regelfall aus einem Estrich. Der wird unterschieden nach:
a) Konstruktionsart
b) verwendetem Bindemittel
Zement, Calziumsulfat, Magnesit, Gussasphalt, Kunstharz
Estrich - ist eine Schicht aus Estrichmörtel, die auf der Baustelle direkt auf dem Untergrund (Betondecke o.ä.) oder auf einer zwischenliegenden Trenn- oder Dämmschicht verlegt wird. Ein direkt auf dem Untergrund verlegter Estrich kann mit oder ohne Verbund ausgeführt werden. Der Estrich erfüllt folgende Funktionen:
Die Tragfähigkeit eines Estrich ist abhängig von 5 Kriterien:
Da die Dicke bei der Berechnung des Biegemomentes eines Estrichs zum Quadrat in die Bemessungsformel eingeht, ist die Estrichdicke bei der Belastbarkeit ein herausragendes Kriterium.
Aus Schallschutzgründen wird oftmals ein schwimmender Estrich eingebaut. Dabei wird der Aufbau von der tragenden Konstruktion durch eine entkoppelnde Schicht aus einem elastischen Material (Schaumpolystyrol, Schaumglas o.ä.) getrennt. Die Bettungsziffer K ist dabei das Maß für die Steifigkeit der Bettung und errechnet sich aus dem Elastizitätsmodul dividiert durch die Dicke des eingesetzten Materials.(z.B. bei XPS 300 bis 1000 N/mm³)
Bodenbeläge müssen neben den Anforderungen aus der Nutzung insbesondere auch ästhetischen / optischen Ansprüchen genügen.
Aus der Nutzung ergeben sich unter anderem folgende Anforderungen:
Bodenbeläge können aus folgenden Materialien hergestellt sein:
Naturstein - geeignet sind Materialien mit einer geschlossenen, abriebfesten Oberfläche.Die Verlegung der in der Regel 20 mm dicken Platten erfolgt in einem Mörtelbett oder bei plangeschliffenen und gleich dicken Platten mit einem Dünnbettkleber
Kunststein - als Kunststein oder Betonwerkstein werden Platten aus farbigem oder weißem Zement mit ausgesuchten farbigen oder weißen Zuschlägen bezeichnet.
Keramik - unterteilt in Feinkeramik (Steingut, Steinzeug, Feinststeinzeug - bei glasierten Fliesen ist darauf zu achten, dass die Abriebfestigkeit der Glasur mit der geforderten Beanspruchung übereinstimmt) oder Grobkeramik aus keramischen Spaltplatten bzw. Bodenklinkerplatten.
Bodenbeläge sind in der Regel aus Steinzeug - das Material ist dichter und härter gebrannt als Steingut.
Als Steingut bezeichnet man eine Keramik, die nach dem Brand eine Wasseraufnahme von mehr als 10 % aufweist. Steinzeug darf nicht mehr als 3% Wasser aufnehmen, Feinststeinzeug ist eine keramische Fliese mit einer Wasseraufnahme von unter 0,5 %. Aus diesen unterschiedlichen Materialeigenschaften leiten sich bestimmte Verlegerichtlinien ab, die verhindern, dass ein Verlegemörtel beispielsweise "verbrennt".
Die Beanspruchungsgruppe glasierter Fliesen und Platten nach EN 154 ( in veränderter Form EN ISO 10545/7 ) wird im PEI-Naßtest ermittelt. Mittels Aluminiumoxydkörnern, Stahlkugeln und Wasserzugabe in einem exentrisch kreisenden System wird künstlicher Abrieb erzeugt. Die Anzahl der Umdrehungen bei unbeschädigtem Verschleißbild gibt folgende Gruppierung:
Beanspruchungsgruppe |
Umdrehungen |
Bewertung |
I |
150 |
sehr leichte Beanspruchung |
II |
300 - 600 |
leichte Beanspruchung |
III |
750 - 1500 |
mittlere Beanspruchung |
IV |
> 1500 |
höhere Beanspruchung |
V |
> 12000 |
sehr hohe Beanspruchung |
Gruppe I: Sehr leichte Beanspruchung, niedrige Begehungsfrequenz mit weichem und sauberem Schuhwerk, für Schlaf- oder Sanitärräume im Wohnbereich geeignet
Gruppe II: Leichte Beanspruchung, niedrige Begehungsfrequenz mit normalem Schuhwerk, für Wohnräume, Küchen im nicht gewerblichen Bereich etc. geeignet
Gruppe III: Mittlere Beanspruchung, für kratzende Verschmutzung bei mäßiger Verkehrsfrequenz geeignet, z.B. für Wohnbereiche, Hotelzimmer...
Gruppe IV: Hohe Beanspruchung, für kratzende Verschmutzung mit höherer Verkehrsfrequenz geeignet, z.B. in Flure, Küchen, Terrassen usw.
Gruppe V: Sehr hohe Beanspruchung, für kratzende Verschmutzung mit höherer Verkehrsfrequenz geeignet, z.B. in Verkaufsräumen, Hotels, Schulen, Büros
Keramische Fliesen sind ein strapazierfähiger Belag und eignen sich vor allem da, wo Schmutz und Feuchtigkeit anfallen, also in Dielen, Küchen, Bädern und im Außenbereich. In Wohnräumen werden sie wegen ihrer guten Wärmespeicher- und Wärmeleitfähigkeit vor allem in Verbindung mit Fußbodenheizungen verwendet.
Die Nutzschicht kann weiterhin aus folgenden Materialien bestehen:
Die Belegreife des Estrichs ist gegeben, wenn
erreicht ist. Dampfdurchlässige Beläge können unter Umständen bei höheren Restfeuchten verlegt werden - dabei sind die Klebereigenschaften und die Belageigenschaften zu berücksichtigen.
Fugen - sind ein wichtiger Bestandteil eines keramischen Belags. Sowohl funktional, z.B. zum Ausgleich von unvermeidlichen, kleinen Maßtoleranzen der Fliesen als auch aus gestalterischen Gründen.
Die optische-taktile Rasterung vermeidet reizlose Monotonie. Die Breite der Fuge ist zum einen herstelltechnisch bedingt, zum anderen abhängig von der Optik der Fliese: Ein rustikaler Bodenbelag verträgt eher eine breitere Fuge. Ein eleganter Wandbelag dagegen wirkt mit einer engen Fuge besonders attraktiv.
Die Verfugung von Fliesen ist nicht zu verwechseln mit der Fugenausbildung des Untergrundes. Je nach Estrichart (Zementestrich, Anhydritestrich..) und Geometrie des Raumes sind Fugen zu planen. Die Bewegungsfugen sind im Belag zu übernehmen.
DIN 18560 - Estriche im Bauwesen - unterscheidet nach