Sachverständigenbüro Matthias Kanitz


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Begriffe und Definitionen

Sachgebiete > Fenster / Türen / Tore

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Fenster / Türen / Tore
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Fenster sind Bauteile, die den äußeren Abschluss von Öffnungen in der Fassade darstellen. Türen unterscheiden sich nach Material und Funktion (Innentüren, Brandschutztür...)

Türen

Türen sind stark beanspruchte Bauelemente. Durch häufiges Öffnen und Schließen werden die Bänder einer Tür beansprucht, die die auftretenden Kräfte sicher auf die Zarge übertragen muss.
Türen sind im Handel in den verschiedensten Varianten erhältlich, von einfachen Standard-Türen über Sicherheitstüren mit Schließfolgeregelung (Fluchttüren) bis zu technisch komplexen Funktions-Türen. (Brandschutztüren)

Fenster

Fenster stellen den Bezug zur Außenwelt her und haben die Aufgabe die Räume mit Tageslicht zu versorgen. Außerdem sind Fenster für die Belüftung von Räumen notwendig, sofern der Luftaustausch nicht über maschinelle Lüftungsanlagen (z.B. in Bürogebäuden) sicher gestellt wird. Fenster wirken daneben wie 'passive' Sonnenkollektoren, indem sie durch solare Energie die hinter dem Fenster liegenden Räume erwärmen. Durch großzügige Verglasung wird damit ein Problem geschaffen, dem die EnEV mit der Forderung nach dem Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes gemäß DIN 4108 Teil 2 begegnet. Häufig wird bei Begehungen festgestellt, dass diese Forderungen nicht erfüllt werden.

Daneben sind Fenster aber die Bauteile, über die sich die größten Transmissionswärmeverluste einstellen.
Die besten heute verfügbaren transparenten Bauteile haben immer noch deutlich höhere U-Werte (Uw = 0,5…0,7 W/[m
K]) als die opaken Wände (UWand = 0,15 ... 0,20 W/[mK]). Vergrößert man die verglasten Flächen, so werden daher auch die Wärmeverluste ansteigen. Die Fenster haben im Regelfall cirka 12% Flächenanteil an einer Fassade sind aber für etwa 50% der Transmissionswärmeverluste verantwortlich.



Die fachgerechte Montage von Fenstern und Fassaden zum Baukörper und die fachgerechte Abdichtung der Anschlußfuge sichert langfristig die Gebrauchstauglichkeit. Eine mangelhafte Abdichtung ist meist die Hauptursache von Bauschäden. Die wichtigsten Funktionen der Abdichtung sind:

  • Trennung zwischen Raum- und Außenklima - Funktionsebene - mit Dampfbremse, Windsperre und Luftdichtheit
  • Schallschutz
  • Wärmeschutz (Tauwasserschutz) in der Fuge Funktionsbereich
  • Regensperre - Funktionsebene


Je nach Außenwandsystem ergeben sich unterschiedliche Anschlüsse zwischen Bauteil und Wand. Bei der üblichen Ausführung ergibt sich eine Fuge zwischen Außenwand und Rahmenkonstruktion, die sowohl außen- als auch raumseitig gegen Feuchtigkeit abgedichtet werden muß.

Dichtebenen
Bei Planung und Ausführung muß unbedingt beachtet werden, daß die Trennung von Raum- und Außenklima umlaufend und dauerhaft dampfdiffusionsdichter ist als der Wetterschutz. Das gilt auch bei Dichtebenenversatz.
Das Eintreten von Raumfeuchte in die Fuge muß verhindert werden bzw. eingetretene Feuchte muß kontrolliert nach außen entweichen können.
Die Abdichtung gegen Raumluftfeuchtigkeit ist grundsätzlich auf der Raumseite anzuordnen. Sie verhindert, daß Raumluft und -feuchte in die Konstruktion eindringt und diese dann an Stellen, deren Oberflächentemperaturen unterhalb der Taupunkttemperatur liegen, als Tauwasser ausfällt

Bei der zweistufigen Fugenausbildung werden Regen und Wind in räumlich getrennten Ebenen abgewiesen.
Das wesentliche Merkmal der zweistufigen Fugenausbildung ist, daß auch Wasser, welches hinter die Regensperre gelangt, kontrolliert nach außen abgeführt wird.
Fugenarten:

  • Konstruktionsfuge

Bei einer Konstruktionsfuge treten keine oder nur geringe Bewegungen der Fuge auf, beispielsweise an einem Elementstoß.

  • Bewegungsfuge

Als Bewegungsfugen bezeichnet man Fugen, bei denen mit Veränderungen der Fugenbreite -während der Nutzung - zu rechnen ist. Diese Bewegungsfugen können mit spritzbaren Dichtstoffen, imprägnierten Dichtungsbändern aus Schaumkunststoff oder folienartigen Dichtsystemen abgedichtet werden.

Die Spannungen, die im Dichtstoff auftreten, wirken direkt auf die Haftflächen. Versagt die Verklebung oder wird der Dichtstoff spröde, so kann der Dichtstoff die auftretenden Kräfte nicht mehr an die Haftflächen weiterleiten- die Fuge wird undicht.
Weiterhin ist zu beachten, welcher Dichtstoff mit den verschiedenen Haftflächen in Berührung kommt. Beispielsweise kann ein sauer reagierender Dichtstoff, der Essigsäure abspaltet, auf Zinkblech, Naturwerkstein oder ähnlichem Material nicht eingesetzt werden, da die Werkstoffe untereinander nicht verträglich sind. Dichtstoffe sind nur mit einem nichtsaugenden, geschlossenzelligen Hinterfüllmaterial zu verwenden.

Bei der Montage ist zu beachten, dass die in der Fensterebene auftretenden Kräfte (Eigengewicht, vertikale Nutzlast, ggf. horizontale Nutzlasten, Windlasten) sicher in den Baukörper abgeleitet werden. Im Regelfall werden die Rahmenprofile auf Tragklötzen, analog den Klotzungsregeln bei der Verglasung, positioniert. In Abhängigkeit von der Öffnungsart sind die Klötze so zu positionieren, dass sie nur auf Druck belastet werden. Das Material dieser Tragklötze muss dauerhaft formstabil sein und eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Auf den Einsatz von Tragklötzen kann bei einer Distanzbefestigung verzichtet werden, wenn durch den Befestigungsmittelhersteller entsprechende Nachweise vorliegen und die Anwendungsgrenzen beachtet werden. Rahmenbauteile dürfen nicht durch übermäßiges Anziehen der Befestigungsmittel aus ihrer Position verschoben werden. Weitere Hinweise zu Befestigungssystemen und Befestigungsmitteln sind dem Leitfaden zur Planung und Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren zu entnehmen, der von der RAL- Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren e.V. im März 2010 überarbeitet herausgegeben wurde.

Weitere interessante Details und Fachinformationen können der Internetseite des Institutes für Fenstertechnik in Rosenheim entnommen werden.

Belastungsgruppen für Holzfenster
Mit dieser Tabelle können Sie sofort die Belastungsgruppen für Holzfenster ermitteln. Dabei spielen Faktoren wie Größe des Dachüberstandes, die Art des Fenstereinbaus und die Lage des Gebäudes eine entscheidende Rolle.
Aus dieser Konstellation errechnet sich der Grad der Bewitterung: "0" bedeutet keine Bewitterung, "4" steht für extreme Bewitterung, wie es häufig bei Häusern an der Küste der Fall ist.

Die Belastungsgruppen gelten immer für die Wetterseite des Gebäudes, für die wetterabgewandte Seite reduziert sich die Belastung um einen (Gruppe 2) bzw. zwei (Gruppe 3 und 4) Faktoren. Größere Dachstände oder zurückgesetzte Fenster können die Belastung deutlich reduzieren und die Renovierungsintervalle verlängern.
................................................................................Belastungsgruppen

Quelle: IfT Rosenheim

   

Lage des Gebäudes

Dachüberstand

Art des Fenstereinbau

Ebene und
1. bis 3.OG

Freistehend, Hanglage oder ab 3.OG

Gebirge oder Küste

Groß - ......ab 70 cm

zurückgesetzt

0

0

1

fassadenbündig

1

1

2

Mittel - 40 bis 70 cm

zurückgesetzt

1

2

3

fassadenbündig

2

3

4

Klein - ...0 bis 40 cm

zurückgesetzt

2

3

4

fassadenbündig

3

3

4

0= keine Bewitterung.......1=leichte Bewitterung.......2=mittlere Belastung

3=starke Belastung.........4=extreme Belastung

...und finden Sie dann die richtige Beschichtung
In dieser Tabelle sehen Sie auf einem Blick mit welcher Beschichtung die Renovierungsintervalle verlängert werden können. Denn je nach Belastungsgruppe, Holzart und Art der Beschichtung (lasierend oder deckend) sind die Abstände zwischen den Renovierungen unterschiedlich groß.

Notwendige Vorrausetzung ist, dass Konstruktion, Ausführung, Beschichtung und Einbau im Einklang mit den Regelwerken, die maßhaltige Bauteile betreffen, stehen. Beschädigungen müssen sofort überarbeitet werden.
.................................Renovierungstabelle

Bewitterungsbedingte
Belastungsgruppe

Renovierungsintervalle in Jahren (Erfahrungswerte - regelmäßige Kontrolle schützt vor unangenehmen Überraschungen)

Nadelholz

Tropen und Laubholz

Lasur

Deckender Anstrich

Lasur

Deckender Anstrich

Hell

Mittel und Dunkel

Hell und mittel

Dunkel

Hell

Mittel und dunkel

Hell und mittel

Dunkel

0

++

++

++

++

++

++

++

++

1

++

+

++

++

+

++

++

++

2

0

+

++

+

+

+

++

++

3

/

/

0

0

/

0

+

0

4

/

/

--

/

/

/

0

--

                 

++

größer 5 Jahre - sehr empfehlwert

         

+

3 bis 4,5 Jahre - empfehlenswert

         

0

2 bis 2,5 Jahre - noch empfehlenswert

         

--

kleiner 2 Jahre - nicht empfehlenswert

         

/

kleiner 1 Jahr..- nicht zulässig nach den Richtlinien des IfT

       
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