Sachverständigenbüro Matthias Kanitz


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Schimmelpilz

Sachgebiete > Bauphysik

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Schimmelpilze
und deren Sporen sind ein natürlicher Teil unserer Umwelt und daher auch in Innenräumen vorhanden. Sie können auf vielen Materialien und in einem großenTemperaturbereich wachsen, wobei die Materialfeuchte (Oberflächenfeuchte) eine entscheidende Bedeutung hat.

Schimmelpilze können auf Materialien nur wachsen, wenn eine bestimmte Mindestfeuchte vorhanden ist. Dabei ist nicht die Gesamtfeuchte des Materials ausschlaggebend, sondern nur das den Pilzen zur Verfügung stehende „freie“ Wasser. Dieser Anteil wird ausgedrückt als Wasseraktivität (aw-Wert) und ist definiert als Quotient des Wasserdampfdruckes im bzw. auf dem Substrat und des Sättigungsdruckes des reinen Wassers bei derselben Temperatur

In der Praxis werden verschiedene Materialien, wie z.B. Tapete, Hausstaub, Putz und Holz auf Schimmelpilze untersucht. Um Feuchteschäden eindeutig nachzuweisen, sind quantifizierbare Messmethoden zu bevorzugen.
Sachverständige bedienen sich dabei zur zerstörungsfreien Prüfung verschiedener Messtechnik, die i.d.R. auf dem dielektrischen Prinzip beruhen. Mit dem Mikrowellenverfahren können durch den Einsatz verschiedener Messköpfe Messungen in unterschiedlicher Tiefe des zu untersuchenden Bauteils durchgeführt werden. Durch das rasterartige Prüfen wird ein Verteilungsbild erzeugt, anhand dessen eine Aussage zur Feuchteverteilung und zur Ursache der Durchfeuchtung gemacht werden kann.

Ein unverzichtbarer Bestandteil der Untersuchungen ist die Prüfung der Oberflächentemperatur eines vom Schimmelpilz betroffenen Bauteils unter Einsatz einer Wärmebildkamera. (s. baulicher Wärmeschutz bzw. Prüfungen am Bau)

Gängige Methoden zur qualitativen Bewertung von Materialproben sind:
• Abklatschprobe: direkte Kultivierung von Schimmelpilzen auf einer mit Nährboden gefüllten Abdruckplatte
• Klebefilmabriss-Präparat: direkte mikroskopische Betrachtung, Anfärbung mit Baumwollblau oder Lactophenolblau (Mikroskop bis zu 1000-facher Vergrößerung)
• direkte mikroskopische Betrachtung einer Materialprobe (z.B. Tapete mit dem Auflicht Stereomikroskop)
Die exakte Untersuchung wird im Regelfall von darauf spezialisierten Laboren übernommen.

Gemäß der BGI 858 - Gesundheitsgefährdungen durch biologische Arbeitsstoffe bei der Gebäudesanierung - treten bei der Gebäudesanierung überwiegend Mikroorganismen der Risikogruppen 1 und 2 auf. Dabei ist zu beachten, dass die Risikogruppe 2 sehr vielfältig ist. Sie reicht von Mikroorganismen, die auch als normale Besiedler, z. B. auf der Haut oder im Darm des Menschen und anderer Lebewesen vorkommen und nur unter besonderen Voraussetzungen zu Erkrankungen führen, bis zu Erregern, die grundsätzlich Krankheiten verursachen können, gegen die jedoch wirksame Therapien oder Impfmöglichkeiten vorhanden sind.
Schimmelpilze können sensibilisierend wirken und in der Folge allergische Reaktionen auslösen. Symptome einer Allergie können sein:

  • Augenjucken und -tränen
  • Schnupfen/Husten
  • im fortgeschrittenen Stadium Atemnot

Auch die Haut kann mit Jucken, Rötung und Quaddelbildung betroffen sein. Diese Symptome treten kurz oder auch langfristig auf und können in einen Asthmaanfall münden.




Schimmelbildung als Folgeerscheinung einer Wärmebrücke


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