Sachverständigenbüro Matthias Kanitz


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Begriffe + Definitionen

Sachgebiete > Fassaden

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Fassaden
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Der von außen sichtbare Teil eines Gebäudes, der sich in der Gestaltung und im Material repräsentiert (Glasfassade, Lochfassade, Putzfassade usw.)

WDVS
Ein häufig anzutreffender Begriff im Zusammenhang mit Fassaden ist WDVS oder - ausgesprochen - Wärmedämmverbundsystem. Dabei handelt es sich um Dämmplatten die an die Gebäudeaußenwand geklebt, gedübelt oder mit Schienen mechanisch befestigt werden. Anschließend werden sie mit einem dünnen Putz überzogen, der durch ein Glasseidengewebe armiert ist. Der Oberputz bzw. ein individuell gewähltes Oberflächenmaterial (z.B. Holzschalung) bilden den äußeren Abschluß.
Die gebräuchlichsten Dämmmaterialien sind EPS (Expandierter Polystyrol-Hartschaum) und Mineralwolle-Dämmplatten. Es ist darauf zu achten, dass die Platten eben, d.h. ohne Versprünge angebracht werden. Gegebenenfalls sind die Übergangsbereiche nachzuschleifen.
Unter der Armierung versteht man die zur Verstärkung der Dämmplatten aufgebrachte Armierungsmasse und ein Armierungsgewebe aus Glasfaser, welches spätere Rissbildung verhindern soll. Hierbei ist auf satte Einbettung und die Verstärkung im Eckbereich bspw. von Fenstern zu achten.
Die Schlussbeschichtung kann aus Putz, Holz, Keramik, Klinker oder anderem Material bestehen.
Es gibt drei Möglichkeiten die Dämmstoffe am Untergrund zu befestigen:

  • Kleben
  • Dübeln
  • Schienenhalterung (mechanische Befestigung)


Bei kritischen Untergründen (z.Bsp. Altbausubstanz mit undefiniertem Wandaufbau) muss der Untergrund vorbehandelt werden, um für den Kleber der Dämmplatten eine ausreichende Haftzugfestigkeit zu gewährleisten. Die notwendigen Vorarbeiten können minimiert werden, wenn die Dämmung zusätzlich mit Dübeln befestigt wird. Über Dübelauszugversuche kann festgestellt werden, ob die Tragfähigkeit ausreichend ist. Auf den nachfolgenden Bildern sind Auszugversuche mit verschiedenen Dübeln zu sehen.


Schlagregenschutz
Fassaden haben insbesondere die Aufgabe, dahinterliegende Bauteile und Räume vor Durchfeuchtungen zu schützen. Bei Niederschlag ist eine Fassade in unterschiedlichem Maß dem Schlagregen ausgesetzt. Durch Kapillarwirkung kann - in Abhängigkeit vom gewählten Oberflächenmaterial - Wasser in die Fassade eindringen. Bei weiteren Schäden, bspw. Rissen im Putz, kann es zur Durchfeuchtung des Bauteils kommen, was dann wiederum negative Konsequenzen für den Wärmeschutz des betroffenen Bauteils hat.
Die DIN 4108 Teil 3 unterteilt das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland in drei Beanspruchungsgrupen in Abhängigkeit von der Lage, der Windbeanspruchung und der Jahresniederschlagsmenge wie folgt:
Beanspruchungsgruppe 1 - geringe Schlagregenbeanspruchung - für Gebiete mit Jahresniederschlagsmengen < 600 mm sowie für besonders windgeschützte Lagen auch in Gebieten mit größeren Niederschlagsmengen
Beanspruchungsgruppe 2 - mittlere Schlagregenbeanspruchung - für Gebiete mit Jahresniederschlagsmengen zwischen 600 mm bis 800 mm oder für windgeschützte Lagen auch in Gebieten mit größeren Niederschlagsmengen sowie für Hochhäuser oder für Häuser in exponierter Lage in Gebieten, die sonst einer geringen Schlagregenbeanspruchung zuzuordnen wären
Beanspruchungsgruppe 3 - starke Schlagregenbeanspruchung - für Gebiete mit Jahresniederschlagsmengen > 800 mm oder für windreiche Gebiete auch mit geringeren Niederschlagsmengen (z.B. Küstengebiete, Mittel- und Hochgebirgslagen, Alpenvorland) sowie für Hochhäuser oder für Häuser in exponierter Lage in Gebieten, die sonst einer mittleren Schlagregenbeanspruchung zuzuordnen wären

Der Schlagregenschutz ist auch im Bereich von Fugen und Anschlüssen sicherzustellen. (Bauwerksfugen, Fensteranschlussfugen usw.)

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